Tiroler Tageszeitung / Wolfgang Otter

G. Mahler, Sinfonie Nr. 4, Festspiele Erl
„Eine wunderschöne Interpretation“

Erl –Nach der Pause kam dann Bihlmaier zu ihrer großen Stunde – und die Zuhörer zu einem Höhepunkt dieser Festspiele: Gustav Mahlers vierte Sinfonie. Sie ist die letzte der drei Sinfonien, in der der Komponist Gedichte aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ von Clemens Brentano und Achim von Arnim vertonte. Zugleich stellt sie zur damaligen Zeit einen kompositorischen Wegweiser dar. Mahler schreitet über die Spätromantik hinaus, in Richtung Neuer Musik. Eine Humoreske wollte er eigentlich schreiben, aber wie so oft bei Mahler führt die Musik am Rand des Abgrundes entlang. Aber nicht die Interpretation von Bihlmaier und den zur ganzen Meisterschaft auflaufenden Orchestermusikern.
Prägnanz, Verspieltheit, üppige Phrasen und Harmonien, die Musiker folgten ihrer Dirigentin gehorsam, die sie mit sicherer Hand und großen Gesten durch das Werk führte, bis sie gemeinsam im dritten Satz entschwebten. Eine wunderschöne Interpretation! Den begeisterten Applaus der Zuhörer hatten sich die Musiker redlich verdient.

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